Martini-Preis 2022
Wissenschaftssenatorin Katharina Fegebank: „Das Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf leistet medizinische Spitzenforschung, und das stellen die diesjährigen Dr. Martini-Preise wieder einmal eindrucksvoll unter Beweis. Die Preisträger haben wichtige Beiträge zum Verständnis von komplexen Krankheitsbildern wie Multipler Sklerose, chronischer Herzschwäche und autoimmunen Lebererkrankungen in Zusammenhang mit Covid-19 geleistet. Das ist exzellente Grundlagenforschung nah am Menschen. Ich bedanke mich herzlich für den Einsatz und gratuliere den Forschern zu der verdienten Auszeichnung.“
Vorsitzender des Kuratoriums der Dr. Martini-Stiftung und Direktor der I. Medizinischen Klinik und Poliklinik des UKE Prof. Dr. Ansgar W. Lohse: „Mit dem Dr. Martini-Preis werden exzellente wissenschaftliche Arbeiten gewürdigt, die eine besondere klinische Relevanz haben, da sie neue Erkenntnisse zur Entstehung von Krankheiten liefern. Auch in diesem Jahr haben sich herausragende Wissenschaftler:innen für den mit 10.000 Euro dotierte Auszeichnung beworben. Dank der großzügigen Unterstützung der Hamburgischen Stiftung für Wissenschaften, Entwicklung und Kultur Helmut und Hannelore Greve können wir die Nachwuchswissenschaftler entsprechend würdigen. Dafür danken wir der Spenderin Eva-Maria Greve herzlich.“
Hintergrund
Der Dr. Martini-Preis und die Dr. Martini-Stiftung
Die Dr. Martini-Stiftung wurde 1880 von Freunden und Kollegen des im gleichen Jahr verstorbenen Chirurgen Dr. Erich Martini ins Leben gerufen. Der Preis der Stiftung – Deutschlands ältester Medizinpreis – wird seit 1883 alljährlich am 12. Februar, dem Todestag Dr. Erich Martinis, an Hamburger Ärztinnen und Ärzte für die beste in Hamburg angefertigte Arbeit aus der klinischen Forschung verliehen.
Die Preisträger
Den mit 4000 Euro dotierten ersten Preis hat Dr. Max Kaufmann aus dem Institut für Neuroimmunologie und Multiple Sklerose für die Identifizierung spezifischer Immunzellen erhalten, die sich im Krankheitsverlauf der Multiple Sklerose im Gehirn ansiedeln.
Der zweite Preis in Höhe von je 3000 Euro wurde gleich zweimal vergeben. Er ging zum einen an Dr. Gustav Buescher und Dr. Marcial Sebode aus der I. Medizinischen Klinik und Poliklinik für ihre Arbeiten zu COVID-19 bei Patient:innen mit autoimmunen Lebererkrankungen.
Zum anderen ging er an Dr. Filip Berisha aus der Klinik und Poliklinik für Kardiologie, der durch neu entwickelte hochsensitive Biomarker molekulare Veränderungen bei einer chronischen Herzschwäche sichtbar machen konnte.
Fabian Heinrich aus dem Institut für Rechtsmedizin bekommt die Dr. Martini-Medaille verliehen, da er als engagierter Medizinstudent und Doktorand die systematische Analyse von Todesursachen bei COVID-19-Erkrankten durch Obduktion in der Rechtsmedizin mit initiiert und vorangebracht hatte, wodurch wesentliche Erkenntnisse über COVID-19, insbesondere die starke Thromboseneigung, aber auch die Bedeutung anderer Risikofaktoren ermöglicht wurden.
Das Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE)
Das 1889 gegründete Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) ist eine der modernsten Kliniken Europas und mit rund 14.100 Mitarbeitenden einer der größten Arbeitgeber in Hamburg. Pro Jahr werden im UKE rund 449.000 Patient:innen versorgt, 88.000 davon stationär und 361.000 ambulant. Zu den Forschungsschwerpunkten des UKE gehören die Neurowissenschaften, die Herz-Kreislauf-Forschung, die Versorgungsforschung, die Onkologie sowie Infektionen und Entzündungen. Über die Medizinische Fakultät bildet das UKE rund 3.400 Mediziner:innen, Zahnmediziner:innen und Hebammen aus.
Bild: Grüne Hamburg