Vor dem Hintergrund voll belegter Notunterkünfte hat die CDU in der Hamburgischen Bürgerschaft den rot-grünen Senat aufgefordert, die Bundeswehr bei der Unterbringung der Ukraine-Flüchtlinge um Hilfe zu bitten. "Hamburg muss jetzt umgehend weitere Unterkünfte in der ganzen Stadt schaffen", sagte Fraktionschef Dennis Thering am Mittwoch. "Jedoch scheinen auf die Schnelle nicht genügend Wohncontainer vorhanden zu sein, weil Hamburg offenbar trotz der Erfahrungen aus 2015 weiterhin über keinen entsprechenden Grundvorrat verfügt."

Eine erst am Montag fertiggestellte Notunterkunft in den Messehallen war bereits in der Nacht zum Mittwoch voll belegt. Dort sollen nun 250 zusätzliche Feldbetten aufgestellt werden.

Bei absehbar ansteigenden Flüchtlingszahlen müsse die Stadt die Bundeswehr um Unterstützung bitten, "um zumindest für einen kurzen Übergang Aufenthalts- und Übernachtungszelte auf geeigneten Plätzen anbieten zu können", sagte Thering. "Ich erwarte vom Senat jetzt volle Transparenz darüber, wie die Unterbringung der Ukraine-Flüchtlinge organisiert werden soll und welche Unterkünfte ab welchen Zeitpunkt zur Verfügung stehen."

Niemand dürfe in der Stadt ohne Unterbringungsangebot bleiben, sagte Thering. "Dazu reichen wir als CDU dem Senat auch weiterhin die Hand." Zugleich sei auch der Bund in der Pflicht, die Verteilung der Flüchtlinge aus der Ukraine zwischen den Bundesländern zu organisieren.

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