manset

Zukunft des städtischen Personen- und Lieferverkehrs

HAMBURG

Im Kerngebiet von Altona, einem Stadtteil mit hoher Verkehrs- und Bevölkerungsdichte, wird im Rahmen des von der Europäischen Kommission geförderten Innovationsprojekts MOVE21 ein ortsangepasster sogenannter Mikro-Hub entwickelt. Dabei handelt es sich um eine kleine, stadtteilbezogene Logistikeinheit, die für die Endkundendistribution genutzt wird. Mikro-Hubs werden in der Regel nur einmal am Tag durch größere Fahrzeuge beliefert. Die Weiterverteilung der Pakete aus diesen Einheiten an die Endkunden erfolgt zu Fuß, mit dem Lastenfahrrad oder einem anderen geeigneten elektro-mobilisierten Kleinfahrzeug. Dadurch kommt Mikro-Hubs eine besondere Bedeutung bei der Entlastung der Verkehrsströme und der Reduzierung der Emissionen aus dem Lieferverkehr zu. Der im Rahmen von MOVE21 zu entwickelnde Mikro-Hub soll neben Logistik- auch Mobilitätsangebote integrieren und darüber hinaus weitere Mehrwerte bieten, beispielsweise als Treffpunkt für die Einwohnerinnen und Einwohner des Quartiers. Zudem wird im Rahmen des Projekts bereits der Verkehr zwischen verschiedenen Mikro-Hubs in den Blick genommen, um in Zukunft ein Netz dieser Einheiten nutzen zu können.

EU-Projekt

Almut Möller, Staatsrätin und Bevollmächtigte der Freien und Hansestadt Hamburg beim Bund, der Europäischen Union und für auswärtige Angelegenheiten: „Hamburg hat sich klare Ziele in Bezug auf die Reduzierung klimaschädlicher Gase aus dem Verkehrssektor gesetzt. Durch die Entwicklung von innovativen Mikro-Hubs, die gleichzeitig dem Personen- und Warenverkehr dienen, wird das EU-Projekt MOVE21 hierzu wichtige, ganz konkrete Beiträge leisten. Die pilothafte Umsetzung im Bezirk Altona wird Impulse für den Aufbau eines Netzes solcher Logistik- und Mobilitätsknotenpunkte in der Stadt liefern. Auch über Hamburg hinaus können die Erkenntnisse aus der Projektarbeit dann wirken. Die Bewältigung der Klimawende ist eine gesamteuropäische Aufgabe. Vor allem die europäischen Metropolen in der EU sind hier Innovationstreiber und arbeiten vielerorts bereits gut zusammen.“ 

Prof. Dr. Gesa Ziemer, Direktorin CityScienceLab, HafenCity Universität Hamburg: „MOVE21 ist an der HafenCity Universität, der Universität für Baukunst und Metropolentwicklung, genau richtig angesiedelt. Unsere Forscher:innen und Wissenschaftler:innen freuen sich darauf, gemeinsam mit dem internationalen Konsortium in den Living Labs zukunftsfähige Modelle für unserer Städte zu entwickeln. Denn unsere Kompetenzen und Methoden basieren auf der Überzeugung, dass die Komplexität der Metropolenentwicklung von Grund auf interdisziplinäres Denken und Handeln erfordert. Die HCU ist eine Universität im Dialog, wir sind davon überzeugt, dass die drängenden Zukunftsfragen wie zum Beispiel nachhaltige Mobilität und Logistik nur im Austausch zwischen Expert:innen und der Öffentlichkeit beantwortet werden können.” 

Dr. Meike Niedbal, Leiterin Smart City | DB & Leiterin Produkt- und Portfoliomanagement der DB Station&Service AG: „Mit Smart City | DB arbeiten wir an innovativen, klimafreundlichen Produkten der Mobilität und Logistik und leisten so einen zentralen Beitrag für eine lebenswerte Stadt. Nachhaltige Lösungen für die letzte Meile sind ein wichtiger Hebel für das Erreichen der Klimaziele im Verkehrssektor. Genau dort setzen wir mit unseren Micro-Depots an. Gemeinsam mit der Freien und Hansestadt Hamburg möchten wir die Entwicklung von zentralen und anbieteroffenen Logistikorten für die emissionsarme Feinverteilung auf der letzten Meile vorantreiben und diese mit attraktiven Zusatzservices für Hamburgs Bürger:innen verbinden. Mit Multifunktionskonzepten nutzen wir die Flächen in der Stadt nachhaltig und effizient.“ 

MOVE21 in Hamburg

Mit dem Projekt MOVE21, das europäische Städte und ihre Umgebungen in intelligente Null-Emissions-Knoten für Mobilität und Logistik verwandeln will, knüpft Hamburg an bereits bestehende Projekte an, welche die Mobilitäts- und Logistikangebote für eine auch in Zukunft lebenswerte Stadt weiterentwickeln. Bei MOVE21 wird die Bevölkerung in einem breit angelegten Beteiligungsprozess ihre Bedürfnisse und Wünsche einbringen können und so die zu entwickelnden Lösungen mitgestalten. Erste Umfragen hierzu haben bereits stattgefunden. Damit verstärkt die Stadt Hamburg ihre Anstrengungen zu einer umwelt- und verkehrsverträglicheren Abwicklung des Personen- und Lieferverkehrs und baut insbesondere die Erste- und Letzte-Meile-Logistik weiter aus. Vor dem Hintergrund des steigenden Online-Handels und der Notwendigkeit, den Personenverkehr umweltverträglicher zu gestalten, werden neue Konzepte für integrierte Ansätze von Personen- und Warentransport erprobt. Dazu wird in den kommenden Monaten auch der stationäre Handel eingebunden. Neben Altona werden auch weitere Stadtteile in den Blick genommen. 

Die Stadt Hamburg beteiligt sich mit der Senatskanzlei, der Behörde für Wirtschaft und Innovation sowie dem Bezirksamt Altona an dem Projekt und arbeitet eng mit der HafenCity Universität sowie der DB Station&Service AG / Smart City | DB zusammen. Weitere Akteure werden in den Prozess einbezogen werden. 

Hintergrundinformationen MOVE21

Das EU-Projekt MOVE21 wurde am 1. Mai 2021 gestartet und läuft bis zum 30. April 2025. In den kommenden vier Jahren wird Hamburg hierzu gemeinsam mit den Städten Oslo und Göteborg sowie weiteren lokalen und europäischen Partnern innovative integrierte Lösungen in den Bereichen Logistik und Mobilität erproben. Dabei werden neben neuen technologischen Lösungen auch verbesserte Formen der Zusammenarbeit, neue Geschäftsmodelle und positive Beiträge zum sozialen Zusammenhalt angestrebt. Die in den Pilotstädten Hamburg, Oslo und Göteborg entwickelten und umgesetzten Maßnahmen sollen zum einen konkrete Beiträge zur Emissionsminderung leisten und zum anderen durch das Aufzeigen marktreifer Lösungen und verbesserter Prozesse als Inspiration für andere europäische Städte dienen, denn etwa ein Drittel aller Klima-Emissionen in Europa entfallen derzeit auf den Transportsektor. 

Das Projekt MOVE21 wird im Rahmen des EU-Förderprogramms HORIZON 2020 mit insgesamt 9 Mio. Euro finanziert (Grant Agreement No. 953939). Die Freie und Hansestadt Hamburg erhält hierfür, nach Oslo als Projektkoordinatorin, den zweitgrößten Beitrag in Höhe von 855.500 Euro. Die Projektpartner kommen aus sieben verschiedenen europäischen Ländern: Norwegen, Schweden, Deutschland, Belgien, den Niederlanden, Italien und Griechenland. Zu den beteiligten Städten gehören neben Hamburg auch Oslo, Göteborg, München, Bologna und Rom. 

Weitere Informationen zum Projekt unter: https://move21.eu/ 

Sitemizden en iyi şekilde faydalanmanız için çerezler kullanılmaktadır.