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Zukunft des städtischen Lieferverkehrs

HAMBURG

Im Rahmen der Eröffnung des Pilotbetriebs von vier „Smarten Liefer- und Ladezonen (SmaLa)“ mit acht Stellplätzen verstärkt die Stadt Hamburg seine Anstrengungen zu einer umwelt- und verkehrsverträglicheren Abwicklung von Lieferverkehr. Vor dem Hintergrund des ansteigenden Online-Handels werden neue Konzepte erprobt, Verkehrsbelastung in zweiter Reihe parkende Zustellfahrzeuge und die Behinderung des Verkehrsflusses einzudämmen.

Mit „Smarten Liefer- und Ladezonen“ zu einem umweltfreundlicheren Hamburg

Wirtschaftsstaatsrat Andreas Rieckhof: „Smarte Liefer- und Ladezonen sind ein wichtiger Baustein den gestiegenen Lieferverkehr umweltverträglicher zu gestalten. Hamburg ist hier bundesweit Vorreiter und zeigt, wie man mit dem cleveren Einsatz von Digitalisierung einen echten und sichtbaren Mehrwert für Stadt und Bürger schaffen kann.“

Die SmaLa ist das deutschlandweit erste Steuerungsverfahren zur Reduzierung der Flächenkonkurrenz durch ein virtuelles Buchungssystem für Lieferzonen. Über eine Smartphone-App können sich registrierte Paketdienstleister, Kuriere und Lieferanten vor Antritt der Fahrt oder unterwegs eine Lieferzone zur benötigten Zeit buchen. Damit sollen Suchverkehre, Parken in zweiter Reihe und Umweltbelastungen reduziert, sowie Verkehrssicherheit und Aufenthaltsqualität erhöht werden.

Im Rahmen dieses Pilotbetriebs werden vier Modellzonen mit acht Stellflächen im Bezirk Mitte in Betrieb genommen. Über ein Vollmatrixschild wird angezeigt, welches Fahrzeug (mit Buchungs-ID) zu welcher Zeit dort reserviert hat. Mittels der Buchungs-ID und dem Kennzeichen können Ordnungskräfte ermitteln, ob das dort geparkte Fahrzeug rechtmäßig gebucht hat. Zusätzlich sind die Zonen mit Leuchtpunkten ausgestattet, welche durch Erhöhung der Sichtbarkeit einer Fehlnutzung entgegenwirken. Die eingebauten Sensoren geben Auskunft über den aktuellen Status der Verfügbarkeit der Ladezonen. Durch einen Abgleich der Informationen über den Status der Lieferzonen (frei oder belegt) mit den Buchungszeiten lässt sich die Nutzung und etwaige Fehlnutzung evaluieren.

Nach Evaluation und Ableitung von Weiterentwicklungspotenzialen der ersten Phase wird das Projekt bis Ende 2023 in einer zweiten Phase auf bis zu 25 „smarte Liefer- und Ladezonen“ mit bis zu 50 Lieferplätzen ausgeweitet. Um mit verschiedenen Settings Erfahrungen zu sammeln, werden die weiteren Lieferzonen vor Ort unterschiedlich ausgestattet sein, etwa mit absenkbaren Pollern.

Ziel des Testbetriebs ist es, zu untersuchen, ob die digital reservierbare Liefer- und Ladezonen in der Praxis zu einer signifikanten Optimierung der Verkehre beitragen. Darauf aufbauend sollen Empfehlungen für eine geeignete Änderung der Straßenverkehrsordnung (StVO) ausgearbeitet und angestoßen werden. Derzeit schließt in Deutschland die Regelung des § 12 (5) StVO eine Reservierung von Parkraum aus und eine Bevorrechtigung von Nutzergruppen ist nicht möglich. Das Projekt „Smarte Liefer- und Ladezonen“ hat derzeit eine befristete Ausnahmegenehmigung von der StVO. Sollte der Testbetrieb erfolgreich verlaufen, wird sich Hamburg über den Bundesrat für eine Änderung der StVO einsetzen.

Das Projekt „SmaLa“ wird von der Behörde für Wirtschaft und Innovation im Rahmen der Bundesförderung aus der Förderrichtlinie „Digitalisierung kommunaler Verkehrssysteme“ umgesetzt. Das Projekt wurde zudem bereits vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) in der Kategorie „Ausblick“ mit dem „Innovationspreis Reallabore“ ausgezeichnet. SmaLa ist ein Ankerprojekt auf dem ITS-Kongress der vom 11. bis zum 15. Oktober in Hamburg stattfindet.

Umsetzungspartner für die vier „Smarten Liefer- und Ladezonen“ der ersten Phase ist das Bezirksamt Mitte. Ein Konsortium aus TraffGo Road GmbH und stadtraum GmbH wurden für App und Software beauftragt, die Hamburger Verkehrsanlagen sind Umsetzungspartner für die Hardware.

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