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Schülerinnen und Schüler errichten 500 Kilometer lange Lesebrücke zwischen Hamburg und Prag

HAMBURG

Statt per Bahn oder Bus nähern sich Kinder aus Hamburg und Prag derzeit per Buch – und legen die knapp 500 Kilometer Distanz zwischen den beiden Partnerstädten, Seite für Seite, lesend zurück. Weil aufgrund der Corona-Pandemie im Rahmen des 30. Jubiläums der Städtepartnerschaft im letzten Jahr zahlreiche Formate der persönlichen Begegnung ausfallen mussten, haben sich Tausende Schülerinnen und Schüler beider Städte auf eine Corona-konforme Lesereise begeben. Mit jeder gelesenen Seite kommen sich die Kinder ein Stück näher und treffen sich in dieser Woche schließlich zum virtuellen Brückenschlag.

Die Rechnung ergibt sich wie folgt: 1 m entspricht etwa 6 Buch-Seiten, 6.000 Seiten ergeben 1 km und 600.000 Seiten wiederum 100 km. Für die Strecke Hamburg-Prag (fast 500 km) müssen also etwa 3 Millionen Seiten gelesen werden. 

Hamburgs Erster Bürgermeister Dr. Peter Tschentscher: „Lesen ist eine Schlüsselkompetenz von Kindern und Jugendlichen für ihren Bildungs- und Lebensweg. Die Lesebrücke trägt dazu bei, dass Kinder Interesse an Büchern entwickeln und ihre Lesefähigkeiten gefördert werden. Zugleich vertieft das Projekt die Kontakte zwischen den Schulen in Hamburg und unserer Partnerstadt Prag. Ich wünsche allen daran beteiligten Schülerinnen und Schülern viel Freude.“ 

Die Lesebrücke soll Grundschulkinder beider Städte zusammenbringen – auch in Corona-Zeiten. Beteiligt sind jeweils 30 Grundschulen aus Hamburg und Prag. In Hamburg nehmen Grundschulen aus dem gesamten Stadtgebiet teil. Welche Bücher gelesen werden, bleibt den Kindern und Schulen überlassen. Ob Bilderbuch, Erstlesebuch oder dicker Roman – da jede gelesene Seite zählt, trägt jedes Kind unabhängig von seiner individuellen Lesekompetenz zum Erfolg des Projekts bei. 

Mit Erreichen des Ziels können sich die beteiligten Schulen auf attraktive Preise freuen: Zahlreiche Hamburger Kinderbuchautorinnen und -autoren – allen voran die Hamburger Ehrenbürgerin Kirsten Boie und die Kinderbuchautorin Ursel Scheffler – spenden Lesungen und spannende Bücher. Darüber hinaus lädt die Senatskanzlei mehrere Klassen zu einer altersgerechten Führung ins Hamburger Rathaus ein. Die Umsetzung der geplanten Formate hängt davon ab, wie sich die Corona-Pandemie entwickelt. Alternativ sind Online- bzw. Schulhof-Lesungen im Freien möglich sowie eine Verschiebung ins Schuljahr 2021/2022. 

Hintergrund

Die Lesebrücke Hamburg – Prag ist ein Kooperationsprojekt der Stiftung Bürgerhaus Wilhelmsburg, der Senatskanzlei Hamburg, der Behörde für Schule und Berufsbildung, Seiteneinsteiger e.V. und der Aktion „Büchertürme“. Es richtet sich primär an Kinder, die durch die Corona-Krise und den eingeschränkten Schulbetrieb Einschränkungen in ihrer individuellen Lernentwicklung erfahren haben. Lesekompetenz ist eine Schlüsselqualifikation zur gesellschaftlichen Teilhabe. Sie soll mit der Lesebrücke niedrigschwellig gefördert werden. Weitere Informationen zum Projekt: https://buechertuerme.de/lesebruecke/ 

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