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Norddeutsche Wissenschaftsministerkonferenz will Meeresforschung und Krebsversorgung weiter stärken

HAMBURG

Bei ihrer diesjährigen Konferenz im OZEANEUM Stralsund am 17. September 2021, haben sich die norddeutschen Wissenschaftsministerinnen und -minister und Senatorinnen bzw. die Vertreterinnen und Vertreter der Ressorts über den Start der „Deutschen Allianz Meeresforschung“ ausgetauscht. Ziel ist es, durch Zusammenarbeit und gemeinsame Förderung der meereswissenschaftlichen Einrichtungen wie Hochschulen und außeruniversitären Forschungseinrichtungen der deutschen Meeresforschung zu noch größerer Sichtbarkeit zu verhelfen und Wissensgrundlagen zur Lösung gesellschaftlicher Fragestellungen bereitzustellen. Die Pilotprojekte im Bereich „Forschungsmissionen“ zu den Auswirkungen der Grundnetzfischerei in Nord- und Ostsee sind erfolgreich gestartet und führen in 2021 ihre Forschungsausfahrten durch. Gastgeberin der Tagung war in diesem Jahr Mecklenburg-Vorpommern.

Bettina Martin, Ministerin für Bildung, Wissenschaft und Kultur des Landes Mecklenburg-Vorpommern: „Die Deutsche Allianz Meeresforschung ist ein starkes Signal für die Zusammenarbeit der norddeutschen Länder und birgt die Chance, die Meeresforschung weiter auszubauen. Mecklenburg-Vorpommern bringt mit den Hochschulen, dem Leibniz-Institut für Ostseeforschung Warnemünde, der Fraunhofer-Gesellschaft mit ihrer Initiative eines ‚Ocean Technology Campus‛ und dem Deutschen Meeresmuseum Stralsund starke Partner in die Allianz ein. Nicht ohne Grund haben wir uns heute hier in Stralsund getroffen, weil im OZEANEUM anschaulich gemacht wird, was Meeresforschung leisten kann und warum wir unsere Meere und Ozeane besser schützen müssen.“

Auch über die Versorgung der Krebspatient:innen in Norddeutschland tauschten sich die Teilnehmer:innen der Norddeutschen Wissenschaftsministerkonferenz heute in Stralsund aus.

Katharina Fegebank, Zweite Bürgermeisterin und Senatorin für Wissenschaft, Forschung, Gleichstellung und Bezirke der Freien und Hansestadt Hamburg: „Viele Krebspatient:innen in Deutschland können auf ein flächendeckendes onkologisches Netzwerk vertrauen, das nach hohen Qualitätsstandards behandelt. Dafür ist es auch von zentraler Bedeutung, dass Versorgung und Spitzenforschung zusammenwirken. Leider fehlt ein exzellentes Versorgungs- und Forschungszentrum bei uns im Norden, das strukturell durch den Bund gefördert wird. Ich bin daher froh, dass wir uns als norddeutsche Wissenschaftssenator:innen und -minister:innen einig sind, uns gemeinsam mit Nachdruck für eine Förderung der onkologischen Spitzenforschung in Norddeutschland weiter beim Bund einzusetzen. Wir sind uns einig, dass dabei auch regionale Versorgungsaspekte eine Rolle spielen müssen, damit allen Patient:innen in ganz Norddeutschland die bestmögliche Krebsbehandlung ohne lange Anreisen ermöglicht wird.“

Die Norddeutsche Wissenschaftsministerkonferenz hat außerdem beschlossen, auch im kommenden Jahr eine länderübergreifende Fachtagung im Bereich der Energieforschung durchzuführen. Die NWMK ist der Auffassung, dass die norddeutschen Länder in Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft über exzellente Expertise verfügen, die zum Gelingen der Energiewende in Deutschland und auch weit darüber hinaus beitragen kann. Die norddeutschen Länder kooperieren nicht nur bei der Windenergieforschung, der Forschung zu Stromnetzen und der Wasserstoffforschung sehr eng miteinander. Die diesjährige, digitale Fachtagung fand am Donnerstag, 9. September 2021, unter dem Titel „Energieforschung in Norddeutschland – Schwerpunkte, Kooperationen und Potenziale“ statt und wurde aus dem Fraunhofer IGP in Rostock übertragen.

Darüber hinaus hat die NWMK den Themenschwerpunkt des Norddeutschen Wissenschaftspreises 2022 festgelegt. Im kommenden Jahr soll der Preis für norddeutsche Kooperationen im Bereich „Ingenieurwissenschaften“ vergeben werden. Wettbewerbsbeiträge können Kooperationsprojekte aus allen Gebieten der Ingenieurwissenschaften – wie z. B. Produktionstechnik, Mechanik, Verfahrens- oder Werkstofftechnik, Materialwissenschaft, Informatik, Bauwesen oder Architektur – sein. Die eingereichten Beiträge sollen sich durch wissenschaftliche Exzellenz auszeichnen und durch ihre Forschungsarbeiten einen Beitrag zur Stärkung der norddeutschen wissenschaftlichen Netzwerke und ihrer nationalen und internationalen Sichtbarkeit leisten.

Katharina Fegebank, Zweite Bürgermeisterin und Senatorin für Wissenschaft, Forschung, Gleichstellung und Bezirke der Freien und Hansestadt Hamburg: „Der Norddeutsche Wissenschaftspreis hat sich seit 2012 als wichtige Auszeichnung herausragender wissenschaftlicher Zusammenarbeit im norddeutschen Raum etabliert. Auch im kommenden Jahr zeichnen wir wieder Wissenschaftler:innen aus, die mit ihrer länderübergreifenden Kooperationsforschung einen Beitrag zur Stärkung und Wettbewerbsfähigkeit im Verbund der norddeutschen, wissenschaftlichen Netzwerke leisten. Als Vorsitzland 2022 freue mich besonders, dass der Preis im kommenden Jahr dann in Hamburg – und hoffentlich wieder in Präsenz - verliehen wird. In der Ausschreibung legen wir für 2022 einen Schwerpunkt auf die Ingenieurswissenschaften und sind gespannt auf viele innovative Projekte, die Norddeutschland voranbringen. Wenn Sie also an einem spannenden Forschungsprojekten arbeiten oder eines betreuen, machen Sie auf sich und ihr Forschungsthema aufmerksam und bewerben Sie sich.“

Niedersachsens Wissenschaftsminister Björn Thümler: „Der Klimawandel zeigt immer deutlicher seine Zerstörungskraft. Als Küstenländer sind wir prädestiniert, nicht nur Lösungen für den Klimawandel zu entwickeln, sondern auch einen wesentlichen Beitrag zur Energiewende zu leisten. Effektiver Küstenschutz und intakte Natur müssen kein Widerspruch sein. Deshalb fördern wir in Niedersachsen das Projekt ‚Gute Küste‘ mit fünf Millionen Euro. Für den Erfolg ist die Leistung unserer Forschenden unabdinglich. Daher freue ich mich auf viele wegweisende, möglichst auch anwendungsnahe Bewerbungen für den Norddeutschen Wissenschaftspreis 2022."

Der Norddeutsche Wissenschaftspreis wird alle zwei Jahre vergeben. Er ist mit 250.000 Euro dotiert, wovon mindestens 125.000 Euro für die Wettbewerbsgewinner vorgesehen sind. Es können bis zu drei Wettbewerbsbeiträge ausgezeichnet werden. Die Ausschreibung soll in Kürze öffentlich bekannt gemacht werden.

Zudem ging es in der Konferenz um die Situation an den Hochschulen.

Dr. Claudia Schilling, Senatorin für Wissenschaft und Häfen der Freien Hansestadt Bremen: „Es ist ein wichtiges Signal für die Studierenden und für die Lehrenden, dass sich die vier norddeutschen Länder heute über die Corona-Situation an den Universitäten und Hochschulen ausgetauscht haben. Studienabbrüche, Vereinsamung und die wachsenden psychischen Belastungen – das sind einige der für Studierende dramatischen Folgen der pandemiebedingt weitestgehend digital durchgeführten vergangenen drei Semester. Im kommenden Wintersemester wollen wir nun deutlich mehr Präsenzveranstaltungen in unseren Hochschulen haben, die Studierenden sollen sich unbedingt wieder mehr auf dem Campus begegnen können. Da waren wir uns alle einig. Mit meinen Ministerkolleginnen und Ministerkollegen bestand darüber hinaus aber auch Einigkeit, dass es hierfür ausreichende rechtliche Rahmenbedingungen sowie umfassender Hygienekonzepte bedarf. Denn wenn wir mehr Präsenzveranstaltungen wollen, müssen wir auch einen tragfähigen Infektionsschutz sicherstellen.“

Auch über die Versorgung der Krebspatientinnen und Krebspatienten in Norddeutschland tauschten sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Norddeutschen Wissenschaftsministerkonferenz heute in Stralsund aus. Katharina Fegebank, Zweite Bürgermeisterin und Senatorin für Wissenschaft, Forschung, Gleichstellung und Bezirke der Freien und Hansestadt Hamburg: "Viele Krebspatientinnen und Krebspatienten in Deutschland können auf ein flächendeckendes onkologisches Netzwerk vertrauen, das nach hohen Qualitätsstandards behandelt. Dafür ist es auch von zentraler Bedeutung, dass Versorgung und Spitzenforschung zusammenwirken. Leider fehlt ein exzellentes Versorgungs- und Forschungszentrum bei uns im Norden, dass strukturell durch den Bund gefördert wird. Ich bin daher froh, dass wir uns als norddeutsche Wissenschaftssenator:innen und -minister:innen uns einig sind, uns gemeinsam mit Nachdruck für eine Förderung der onkologischen Spitzenforschung in Norddeutschland weiter beim Bund einzusetzen. Wir sind uns einig, dass dabei auch regionale Versorgungsaspekte eine Rolle spielen müssen, damit allen Patientinnen und Patienten in ganz Norddeutschland die bestmögliche Krebsbehandlung ohne lange Anreisen ermöglicht wird."

Auch beim Mega-Thema KI (Künstliche Intelligenz) haben sich die norddeutschen Länder auf eine stärkere Kooperation verständigt.

Dr. Oliver Grundei, Staatssekretär für Wissenschaft und Kultur in Schleswig-Holstein: „Auf Grundlage der Förderbekanntmachung des Bund-Länder-Programms ‚Künstliche Intelligenz in der Hochschulbildung‘ wollen wir uns gemeinsam einen Überblick über die KI Aktivitäten an unseren Hochschulen in Norddeutschland verschaffen, Stärken und Schwächen identifizieren und gemeinsam beraten, welche Themen sich für weitergehende länderübergreifende Kooperationen eignen könnten.“

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