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Hamburgs Einzelhändler glücklich: Läden wieder offen

HAMBURG

Nach monatelangem Corona-Lockdown haben in Hamburg Geschäfte und die Außengastronomie wieder geöffnet. Trotz Schmuddelwetters mit Regen, stürmischen Böen und Temperaturen um die elf Grad fanden sich am Samstag in der Innenstadt zahlreiche Kunden ein, um nach mehr als fünf Monaten Abstinenz wieder Shoppen zu gehen, wie Brigitte Engler vom City Management Hamburg der Deutschen Presse-Agentur sagte. Fast alle Geschäfte hätten geöffnet und seien gut, teils sogar sehr gut besucht. Mancherorts habe es sogar Schlangen vor den Geschäften gegeben.

 "Die Händler sind sehr zufrieden", sagte Engler. Für viele sei die Wiedereröffnung ein sehr emotionaler Moment gewesen, hätten sie doch lange darauf warten müssen. Engler begrüßte, dass der Senat auf Corona-Tests als Bedingung für das Betreten der Läden verzichtet habe. Das hätte viel Kundschaft gekostet, sagte Engler. Nun müssen die Geschäfte nur die Zahl der Kunden anhand der Verkaufsfläche begrenzen und Daten zur Kontaktnachverfolgung erheben. 70 Prozent der Kunden machten dies über die Luca-App, sagte Engler. Der Rest fülle Formulare aus, was aber längst geübte Praxis sei. "Wir sind guter Dinge", freute sich Engler.

Noch länger geschlossen, nämlich schon seit Anfang November, war die Gastronomie. Auch wenn Gäste nur draußen bedient werden und auch nicht mehr als fünf Personen aus zwei Haushalten an einem Tisch sitzen dürfen, nutzten zahlreiche Restaurants und Cafés die neuen Möglichkeiten. Fernseh-Koch Tim Mälzer, Betreiber der Hamburger Restaurants "Bullerei" und "Die gute Botschaft", sagte der "Bild"-Zeitung (Samstag): "Gott sei Dank können wir endlich wieder arbeiten. Für die Moral fühlt sich das an wie Weihnachten." Im vergangenen Jahr habe er wegen der Corona-Einschränkungen öfter darüber nachgedacht, ob er weiter Gastronom sein wolle. "Ich bin in diesem Jahr 50 geworden und fange jetzt noch einmal von vorne an."

Engler freute sich, dass nicht nur die Geschäfte, sondern auch die Außengastronomie wieder öffnen darf. Denn es bestehe eine starke Abhängigkeit zwischen beiden Branchen. Die Schließung der Restaurants und Cafés im November habe für den Handel bereits einen "Lockdown light" bedeutet. Ursprünglich war die Öffnung der Außengastronomie erst am kommenden Montag geplant, wegen der günstigen Entwicklung des Infektionsgeschehens wurde sie aber vorgezogen. Der Dehoga-Verband hatte deshalb kritisiert, dass wegen des geringen Vorlaufs nicht alle Gaststätten schon zu Pfingsten öffnen konnten. Zudem wurde eine Perspektive auch für die Innengastronomie und das Beherbergungsgewerbe gefordert.

"Ich freue mich für die Inhaber und Mitarbeiter, die endlich wieder Kunden empfangen dürfen", erklärte der Innenexperte der CDU-Bürgerschaftsfraktion, Dennis Gladiator, via Facebook. Das sei für alle ein großer Schritt in Richtung Normalität. Er betonte, alle müssten jetzt weiter vernünftig sein, damit schnell weitere Öffnungen folgen könnten und diese Pandemie endlich ein Ende habe. "Jetzt hoffe ich aber erstmal auf besseres Wetter!"

Seit Samstag ist auch die abstandsunabhängige Maskenpflicht in Parks und Grünanlagen aufgehoben. Außerdem dürfen sich wieder bis zu fünf Mitglieder zweier Haushalte treffen. Vollständig Geimpfte und Genesene zählen dabei nicht mit, ebenso Kinder. Und auch mehr Sport ist im Freien wieder möglich: Bei Kindern sind bis zu 20, bei kontaktlosem Erwachsenensport bis zu zehn Personen erlaubt.

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