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Grüner Fliegen: ZAL erweitert Wasserstoff-Infrastruktur

HAMBURG

Die Luftfahrtbranche steht vor großen Herausforderungen: Einerseits muss sie die pandemiebedingte Krise überstehen, andererseits soll sie den zukünftigen Flugverkehr emissionsfrei gestalten, um das Klima zu schützen. Die wissenschaftlichen und technischen Schritte, die hierfür notwendig sind, werden derzeit im Zentrum für Angewandte Luftfahrtforschung (ZAL) in Hamburg entwickelt. Mit einem neuen Wasserstofftank, der die Forschungskapazitäten verzwanzigfacht, nähert sich die Vision vom grünen Fliegen weiter der Realität, so die Forschungseinrichtung. Die Versorgung mit dem gasförmigen Wasserstoff erfolgt durch die in der Metropolregion ansässige Firma Air Products.

Luftfahrtstandort Hamburg setzt auf Wasserstoff

Im Zentrum für Angewandte Luftfahrtforschung forschen mehr als 30 Partner, darunter Airbus, das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR), Lufthansa Technik und die ZAL-eigene GmbH an der Luftfahrt von morgen. Dort sei man sich einig, dass Wasserstoff in puncto Klimaneutralität eine Schlüsselrolle zukomme. „Wasserstoff ist die Zukunft“, betont auch Michael Westhagemann, Senator für Wirtschaft und Innovation. „Der neue Wasserstofftank zeigt, dass sich der Luftfahrtstandort Hamburg mit konkreten Projekten und Maßnahmen aufmacht in Richtung Nachhaltigkeit und Zero Emission“. Dabei sei die künftige Nutzung dieses zukunftsweisenden Energieträgers in der kommerziellen Luftfahrt „eine Mannschaftsleistung“, erklärt Dr. André Walter, Geschäftsführer Airbus Commercial in Deutschland und Werkleiter Hamburg.

Branchenübergreifendes Forschungslabor am ZAL

Das ZAL ist Teil der Hamburger Forschungs- und Innovationsparks und ist bereits seit 2009 im Bereich Wasserstoff aktiv. Die ZAL GmbH betreibt das sogenannte branchenübergreifende Fuel Cell Lab, vermietet Brennstoffzellen-Labore und bietet Beratungs-, Entwicklungs- und Testdienstleistungen im Bereich der Brennstoffzellentechnologie an. Laut ZAL wurden seit 2015 rund 3,7 Millionen Euro in die Laborinfrastruktur investiert. Durch den nun in Betrieb genommenen 20 Meter hohen Tank können rund 400 Kilogramm Wasserstoff am Standort vorgehalten werden. Angeliefert wird der Wasserstoff aus dem 30 Kilometer entfernten Air Products Werk in Stade.

Wie sich Luftfahrtbranche auf das Fliegen mit Wasserstoff vorbereitet

Ein konkretes Projekt auf dem Weg zum emissionsfreien Fliegen steht in Hamburg bereits in den Startöchern: Anfang Juli haben Lufthansa Technik, das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR), das Zentrum für Angewandte Luftfahrtforschung (ZAL) und der Hamburg Airport bekannt gegeben, ihr Know-how bündeln zu wollen, um die Auswirkungen des Einsatzes von flüssigem Wasserstoff (LH2) auf Wartungs- und Bodenprozesse zu untersuchen. Gefördert von der Stadt, soll dazu auf der Hamburger Lufthansa-Technik-Basis ein Flugzeug der Airbus-A320-Familie zum stationären Labor umgebaut werden. In diesem Jahr soll das Konzept erarbeitet werden, bevor die praktische Erprobung 2022 startet, so die Projektbeteiligten.

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